Steigende Kosten durch Megastau auf Weltmeeren
Corona-Backlogs und gesperrte Häfen hier, Aufschwung der Weltwirtschaft und Exportboom aus China dort. Die Folge: Weltweit stauen sich die Schiffe, die Frachtkosten haben Rekordhöhe erreicht und Entspannung ist nicht in Sicht.
Teure Fracht, teure Produkte
Vor kurzem haben wir bei Schenker einen 20-Fuß-Container für die Route Shanghai Hamburg angefragt. Kosten: rund 10.000 €. Vor anderthalb Jahren kostete der gleiche Container noch 1.500 €. Die massive Steigerung der Frachtkosten führt zu einer Verteuerung der importierten Produkte. Teilweise kostet der Transport mehr als die Produktion in China.
Unberechenbare Frachtkosten
Die Frachtkosten sind unberechenbar geworden. Wer heute einen Container buchen möchte, muss das tun, obwohl er den Preis dafür noch gar nicht kennt. Diesen geben die Reedereien erst beim Verladen auf das Schiff bekannt. Man unterschreibt also einen Blankoscheck. Eine Wahl hat man aber nicht. Der Container muss vorgebucht werden, sonst bekommt man keinen Platz auf dem Schiff.
Der weltweite Güterverkehr arbeitet seit Monaten am Limit, und angesichts des Backlogs sieht es leider nicht danach aus, dass sich dies bald ändern wird. In den Häfen stehen die Container und warten darauf verladen zu werden. Gleichzeitig müssen manche Häfen wegen Corona ganz oder teilweise gesperrt werden. Ein Ausweichen auf die Luftfracht ist aus Preisgründen schwierig und auch dort zieht die Nachfrage und damit der Preis an.
Ursachen für den Stau
Die Weltwirtschaft erholt sich gerade von der Pandemie, in den USA sorgen gigantische Hilfsprogramme für Konsumlaune. Die Güter werden in Asien, vor allem in China, eingekauft, wo die Exportwirtschaft brummt. Dadurch steigt auch die Nachfrage nach Frachtkapazitäten. Die Kapazitäten in der Seefracht sind aber nicht höher geworden, im Gegenteil führen coronabedingte Ausfälle zu einer weiteren Verschärfung der Lage oder Havarien wie jene der Evergiven im Suezkanal unterbrechen die Lieferketten.
Flexibel reagieren und neue Lieferanten finden
Was also tun? Abwarten und Tee trinken, respektive die gestiegenen Preise für Konsumgüter akzeptieren und darauf hoffen, dass sich die Lage irgendwann entspannt. Experten gehen allerdings davon aus, dass dies erst nach Chinese New Year im Februar 2022 sein wird.
Im Vorteil sind jetzt jene, die flexibel reagieren können und bei Lieferengpässen schnell neue Lieferanten finden. Die US-Baumarktkette Home Depot charterte neulich zum Beispiel kurzerhand ein ganzes Containerschiff, um seine Märkte zu beliefern. Aber auch für kleinere Unternehmen gibt es die Möglichkeit, alternative Anbieter zu finden. Wir helfen hier gerne mit unseren Kontakten im chinesischen Markt.
Urs Draeger, C2G-Production, urs.draeger@c2g-production.de, 0176 641 271 88.